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Januar 1987

 

Zeitnot

 

Liebe Gemeinde,

"Ein gutes Neues Jahr" - das haben wir in den letzten Tagen öfters gehört. Unsere Bekannten und Freunde wünschen, dass es uns im Jahr 1987 gut geht. Erhoffen sie es wirklich oder bleibt es nur ein Wunsch als allgemeine Redensart?

 

Erfolg im Leben hängt viel von der Planung ab. Was alles haben Sie für das neue Jahr geplant? Geld und Zeit, das sind zwei wichtige Dinge, die wir planen müssen. Früher war der Mensch in Geldnot. Damals hat man immer wieder über Sparen gesprochen. Jetzt sind die Menschen in Zeitnot. Vielleicht haben einige von Ihnen den Terminkalender für 1987 schon voll. Wenn man von

einer Sache nicht genug hat, muss man sparsam sein und je nachdem, was wichtiger ist und Vorrang hat, handeln. Für das Notwendigste muss man Geld und Zeit haben.

 

Ich hoffe, dass Sie in der Planung auch für Gott und die Mitmenschen Zeit und Geld einplanen. Was für Gott gehören könnte oder sollte, dürfen wir nicht für uns nehmen. Wie viel Zeit haben Sie in dem kommendem Jahr für Gottesdienst und persönliches Gebet, wie viel Geld haben Sie für die Menschen in Not? Ich wollte Sie nur daran erinnern, was für uns alle selbstverständlich ist, was Sie schon wissen.

 

Ihnen allen wünsche ich Gottes Segen und viel Freude am Leben im Neuen Jahr.

George chelappurath, Pfarrer

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Februar 1987

 

"Ordentliche Verwaltung".

 

Liebe Gemeinde,

Eine Kirche ohne Geld, Verwaltung und Bürokratie ist: ein Traum von einigen Menschen. Aber wir haben keine Traum-Kirche. Unsere Kirche ist sehr von der Geschichte und sozialen Entwicklung der Menschheit beeinflusst. Was für uns wünschenswert wäre ist, dass man nicht die Verwaltung weglässt, sondern alles ordentlich verwaltet. Was unsere Vorväter durch ihr Sparen und Opfern und ihre Arbeit für die Gemeinde getan haben, und was wir heute für unser Gemeinschaftsleben brauchen, z.B. die Gebäude, müssen wir weiterhin ordentlich erhalten. Eine Spende oder Kirchensteuer bedeutet nicht, dass wir der Kirche etwas geben, sondern dass wir miteinander für das sorgen, was wir brauchen. Unser Motto darf nicht heißen: "Keine Verwaltung" sondern "Ordentliche Verwaltung".

 

Wie Sie wissen, spielt Geld eine wichtige Rolle in der Verwaltung. Als Spender und Steuerzahler haben Sie das Recht zu erfahren, wie unser Geld verbraucht wird. Jederzeit können Sie von den jeweiligen zuständigen Personen alle Informationen bekommen in der Sache der Verwaltung. Auf den nächsten Seiten dieses Gemeindebriefes können Sie einiges erfahren, in welcher finanziellen Lage wir stehen und was wir in diesem Jahr vorhaben. Was wir tun, tun wir gemeinsam und dafür braucht unsere Kirchengemeinde Ihre Unterstützung: in der Beratung, Entscheidung und Finanzierung.

Es grüßt Sie

George chelappurath, Pfarrer

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März 1987

 

WENIGSTENS 1 STUNDE

 

Liebe Gemeinde,

der Sonntag ist der Ruhetag - der Tag der körperlichen und geistigen Erholung - ein Tag für Gott und die Mitmenschen.

Am Sonntag können wir vielerlei tun, was uns Freude macht, weil wir von den vielen Verpflichtungen des Alltags frei sind.

Aber der Sonntag ist vor allem der Tag des Herrn.

 

Vielleicht ist der Sonntag für manche der einzige Tag, um auszuschlafen, Besuche zu machen, wegzufahren, usw.

 

Der Sonntag ist auch der einzige Tag, an dem wir mit anderen Menschen aus unserer Umgebung zusammenkommen, um Gott für seine Wohltaten zu danken, ihn miteinander zu loben, zusammen zum Ausdruck zu bringen, dass wir Menschen von Gott abhängig sind.

 

WENIGSTENS 1 STUNDE VON DEN 168 WOCHENSTUNDEN SOLLTEN WIR FÜR GOTT AUFBRINGEN.

 

Beten kann man überall und zu jeder Zeit. Aber man braucht eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort, sonst zeigt unsere Erfahrung, dass wir das nicht tun. Der Sonntag ist der beste Tag und die Kirche ist der beste Ort für uns, zum Beten zu kommen. Wo geschieht es sonst und wann?

 

Wohl kann man auch allein beten. Aber als soziales Wesen brauchen die Menschen die Möglichkeit und die Bereitschaft, auch zusammen Gott zu danken, ihn zu loben und von ihm Verzeihung zu erbitten und ihm ihre Nöte vorzutragen. Oder ist unsere Welt so klein geworden, dass wir in dieser Welt nur für uns allein Platz haben?

 

Also mindestens eine Stunde von den 168 Wochenstunden für Gott!

Es grüßt Sie

George chelappurath, Pfarrer

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April 1987

 

Wo suchen wir Jesus?

Liebe Gemeinde,

es ist eine alltägliche Erfahrung unseres Lebens, dass wir immer wieder etwas suchen müssen. Wie viel Zeit verlieren wir beim Suchen, denn wir suchen oft an falschen Plätzen. Würden wir gleich den richtigen Platz finden, könnten wir uns viel Zeit, Mühe und Ärger ersparen.

 

Am Grab Jesu wurden die Frauen, die Jesus suchten, gefragt: "Was sucht Ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden (Lukas 24, 5-6). Über diese Fragen, "Was sucht Ihr den Lebenden bei den Toten", bitte ich Sie, liebe Gemeinde, an den kommenden Tagen vor Ostern und auch an Ostern selbst nachzudenken. Wir sollten uns Jesus nicht als den Toten vorstellen, sondern als den auferstandenen Herrn. Dass Jesus lebt, ist für uns die Botschaft, die uns froh macht. Wir müssen uns fragen, ob wir Jesus bis jetzt überhaupt gesucht haben. Wo suchen wir ihn? In den vielen Angeboten der Welt? Oder in den leidenden Mitmenschen? Oft erfahren wir, dass wir ihn nicht finden, weil wir am falschen Platz suchen.

 

Die Osterbotschaft lautet: "Jesus lebt." Das macht uns froh. Mit der Bitte an Sie, liebe Gemeinde, ihn zu suchen und zu finden, und uns mit ihm im alltäglichen Leben zu verbinden, wünsche ich Ihnen allen gesegnete frohe Ostern.

Ihr Pfarrer George Chelappurath

Es grüßt Sie

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 Mai 1987

 

Leben ohne  Kirche

 

Liebe Gemeinde,

diese Tage sind für einige Kinder und Jugendliche unserer Gemeinde sehr wichtig. Am 26. April haben 11 Kinder das heilige Sakrament der Kommunion zum ersten Mal empfangen. Andere gehen zur Erstkommunion am 3. Mai. Am 8. Mai wird 42 Jugendlichen unserer Gemeinde das Sakrament der Firmung gespendet. Das christliche Leben, das mit der Taufe in ihnen angefangen hat, wächst durch vielerlei Ereignisse in ihrem Leben. Unter diesen haben die Sakramente eine einmalige Bedeutung. Ich möchte Sie alle bitten, unseren Jugendlichen und Kindern bei der Entwicklung ihres christlichen Lebens beizustehen und sie durch ein gutes Beispiel zu unterstützen. Gebet für sie sollte auch in diesen Tagen unser aller Anliegen sein.

 

Liebe Kommunionkinder und liebe Firmlinge,

 

als euer Pfarrer freue ich mich, euch Erstkommunikanten und euch Firmlingen zu eurem einmaligen Fest gratulieren zu dürfen. Ein "Ja" zu Gott, ein "Ja" zu Jesus bedeutet auch ein "Ja" zur Kirche. Ihr habt schon viel Kritik über die Kirche gehört und ihr werdet noch viel mehr hören. Auch wenn in der Leitung oder in der Organisation etwas schief geht, dürft ihr dies eurer Kirche nicht übel nehmen. Ihr müsst immer denken, dass nichts und niemand in der Welt vollkommen ist, und keine Organisation alle unsere Erwartungen erfüllt. Könnt ihr euch das Leben ohne die Kirche vorstellen, ich meine die Kirche als Religion? Was wäre das Leben ohne Weihnachten, ohne Ostern, ohne Pfingsten, ohne Erstkommunion und Firmung, ohne kirchliche Trauung, ohne Taufe, ohne kirchliche Beerdigung? Viele Menschen, die die Kirche kritisieren und die ihren Anteil für das Gemeindeleben nicht beitragen, genießen alle Vorteile einer Gesellschaft, die von Religion geleitet ist. Ob wir es merken oder nicht, um uns herum ist Religion. Wir sollen nicht nur die Vorteile einer Gesellschaft, die von Religion unterstützt und geleitet ist, annehmen, sondern wir müssen auch unseren Anteil dafür leisten. Ich wünsche euch allen ein bewusstes christliches Leben, in dem ihr eure Rolle ernst nehmt.

 

Liebe Eltern und Verwandte der Erstkommunion-Kinder und der Firmlinge, ich möchte Sie alle ganz herzlich bitten, ihre Kinder für die Entfaltung eines christlichen Lebens zu unterstützen und zu erziehen. Sagen Sie bitte Ihren Kindern immer wieder, dass wir nicht von "Brot allein leben können, sondern wir auch das Wort Gottes" brauchen. Es genügt uns nicht, dass wir uns satt essen und ausruhen, was auch die Tiere tun. Wir Menschen brauchen viel mehr als Nahrung und Unterhaltung. Das Wort Gottes und die Sakramente machen unser Leben reicher und lebendiger.

 Es grüßt Sie

George chelappurath, Pfarrer

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Juni 1987

 

Miteinander Kirche sein

 

Liebe Gemeinde,

als ich im "Blickpunkt" vom Oktober letzten Jahres geschrieben habe, dass unsere Gemeinde einige Mitarbeiter braucht, hat mir jemand gesagt: "Pfarrer, Sie haben aber viel vor. Hoffentlich haben Sie keine Illusionen!" Der Anlass, so die Gemeinde um Mitarbeit zu bitten, war keine Illusion oder kein Anfangseifer, sondern die Überzeugung, dass ich allein nicht viel erreichen kann und nur mit der Hilfe von einigen Gemeindegliedern das schaffen kann, was unsere Gemeinde braucht, und die Gewissheit, dass es möglich ist, dass die Gemeindeglieder zusammenarbeiten. Nach einigen Monaten, nachdem ich Ihre Hilfe erbeten hatte, bin ich froh und dankbar, dass es in unserer Gemeinde einige Leute gibt, die durch die eine oder andere Tätigkeit für das Gemeindeleben beitragen. In den nächsten Seiten dieses Gemeindebriefs können Sie erfahren: Wer tut was. Die Liste ist nicht vollständig. Es gibt Leute, die gelegentlich mitmachen, z. B. beim Arbeitseinsatz im Garten und in den Kirchengebäuden, beim Erstkommunion- und Firmunterricht, beim Fest, beim Gottesdienst, bei der Kleidersammlung usw. Allen, die für das Gemeindeleben etwas beitragen, möchte ich ganz herzlich danken.

 

Ich möchte Sie bitten, liebe Gemeindeglieder, unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu unterstützen. Geben Sie ein Zeichen der Dankbarkeit und Zufriedenheit, auch wenn nicht alles Ihrer Vorstellung und Erwartung entspricht. Was sehr wichtig wäre für ein Gemeindeleben ist Verständnis und die Fähigkeit, die Grenzen unserer Möglichkeiten zu verstehen und ernst zu nehmen. Alles, was sein sollte, ist nicht immer möglich. Versuchen Sie, Verständnis zu haben.

 

Alle, die in der Lage sind, für das Gemeindeleben etwas beizutragen, möchte ich um Mitarbeit bitten. Bedürfnis und Möglichkeiten gibt es genug. Jede Leistung, gleichgültig wie klein sie ist, hilft, unser Gemeindeleben sinnvoll und lebendig zu machen.

Es grüßt Sie

George chelappurath, Pfarrer

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Juli 1987

 

Gott begegnet uns überall

 

Liebe Gemeinde,

in diesen Tagen können wir überall eine Ferien- und Urlaubsstimmung beobachten. Die Kinder freuen sich, dass sie nicht mehr in die Schule gehen müssen und die Erwachsenen, weil sie ein paar arbeitsfreie Tage bekommen. Die Familien bekommen mehr Gelegenheiten, zusammen zu sein und einiges zu tun, was ihnen Spaß macht. In dieser Zeit der Freude sollten wir nicht vergessen, Gott ein "Danke" zu sagen. Ferien und Urlaub haben nur einen Sinn, wenn man von der Arbeit müde ist. Wenn einige Kinder sich über die Schulferien freuen, gibt es Millionen Kinder in aller Welt, die keine Gelegenheit haben, in die Schule zu gehen, obwohl sie es gerne möchten. Es gibt Gegenden, in denen es keine Schule gibt. Und es gibt Kinder, die körperlich oder geistig behindert sind. Wenn einige Leute auf Urlaub warten, gibt es Millionen Menschen, die von einem Arbeitstag träumen und tunlichst einen Arbeitsplatz erhoffen. Wie viele Menschen gibt es in unserer Umgebung, die keine Arbeit haben. Es gibt auch eine dritte Gruppe von Menschen, die keinen Urlaub bekommen oder nehmen können, obwohl sie von der Arbeit müde sind. Die Schule, ein Arbeitsplatz, die Gesundheit und vieles, was wir haben, um das Leben zu genießen, ist alles keine Selbstverständlichkeit. Als gläubige Menschen müssen wir unser Leben und alles, was wir haben als Gabe Gottes sehen. "Dir, Gott, sei Dank, dass Du uns hilfst. Sei allen nahe, die Deine Hilfe brauchen." So wollen wir immer wieder beten. Ihnen allen, und besonders euch, liebe Kinder, wünsche ich frohe, erholsame und gesegnete Ferientage!

George chelappurath, Pfarrer

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September 1987

 

Missio

 

Liebe Gemeinde,

im Monat Oktober wird jedes Jahr der Weltmissionssonntag gefeiert. Alle vier Jahre aber feiert jede Gemeinde zusätzlich einen Sonntag, an dem sie sich auf ihre missionarische Aufgabe besonders besinnt. Dieser Sonntag soll in besonderer Weise die Sorgen, Nöte, aber auch Hoffnungen der Jungen Kirchen in Afrika, Asien und Ozeanien vermitteln. Konkrete und dauerhafte Verbindung der Ortskirchen untereinander stärken den gemeinsamen Auftrag: Ausbreitung der Botschaft Jesu Christi auf der ganzen Welt. Wir feiern diesen alle 4 Jahre wiederkehrenden Missiossonntag am Samstag, den 19. u. Sonntag, den 20. September 1987.

 

Es kommt zu uns Herr Pater  Franz Pristel und berichtet über seine Erfahrung als Missionar. Er gehört den Missionaren von Afrika (Weiße Väter) an, die von Kardinal Lavigerie 1867 in Algerien gegründet wurden. Von 1964 bis 1985 war er als Pfarrer in mehreren Gemeinden in Burundi (Zentralafrika) tätig. Zurzeit leitet er das Missionshaus in Haigerloch.

 

Wir alle haben eine Aufgabe und Mitverantwortung für und in der Weltkirche. Das 2. Vatikanische Konzil sagt uns, dass alle Christen Apostel Christi sein sollen; das heißt, wir alle haben die Pflicht, zu missionieren. Als Missionar haben wir eine Aufgabe an den Menschen, mit denen wir leben und an allen Menschen in der Welt. Wir wollen die Botschaft Jesu verbreiten:

 

   1. durch unser Beispiel denen gegenüber, die bei und mit uns leben,

   2. durch unser Gebet und unsere finanzielle Hilfe für die Missionare, die in den verschiedenen Ländern tätig sind.

 

Für die Zukunft der Kirche bei uns hier in unserem Land und in der ganzen Welt sind wir alle mitverantwortlich. Mit einer Bitte, den Missionaren zu helfen,          

grüßt Sie Ihr Pfarrer George chelappurath

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Oktober 1987

 

Nicht nur das Interessante, sondern auch das Wichtige

 

Liebe Erstkommunionkinder,

es ist ungewöhnlich, dass ich euch schon im Oktober, sechs Monate vor eurer Erstkommunion schreibe. Aber es scheint mir sinnvoll, schon jetzt zu schreiben, als nur Glückwünsche ein paar Tage vor dem Festtag. Jetzt beginnt für euch die Vorbereitung.

 

Die Vorbereitung hat zwei wichtige Bereiche:

 

1. Auf den Festtag vorbereiten. Das ist sehr einfach, obwohl es Geld kostet. Dafür braucht Ihr nur für den Festgottesdienst ein paar Mal üben; das ist in vier bis fünf Stunden erledigt. Für alles andere sorgen eure Eltern und Verwandten, z. B. für die Einladung der Gäste, das Festessen, die Kleider usw.

 

2. Das Wichtigste in der Vorbereitung besteht darin, dass ihr die Gottesdienst-Gemeinde und alles, was  damit verbunden ist, näher kennen lernt. In dem Zusammenhang möchte ich euch erzählen, was ich einmal erlebt habe: In einer Schule ganz in der Nähe vom Urwald habe ich gehört, wie ein Lehrer unterrichtet. Er erklärt den Kindern, was ein Busbahnhof ist. Die meisten von den Kindern haben einen Busbahnhof nie gesehen. Könnt Ihr euch vorstellen, wie schwer es für den Lehrer war, das zu erklären, was die Kinder nie gesehen hatten!

 

Vieles, was ihr vor dem Fest der heiligen Erstkommunion wissen solltet, müsst ihr selbst sehen und erfahren: z.B. Was die heilige Messe ist, was der Opfergang ist, was die hl. Kommunion bedeutet usw. Es gibt auch viele wichtige Tage im Kirchenjahr: z. B. Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Fronleichnam usw. Dies alles müsst ihr selber sehen und mitfeiern, damit ihr dies kennen lernt. In der Vorbereitung auf die Erstkommunion ist nicht das theoretische Lernen das Wichtigste; Erstkommunion - Vorbereitung ist keine Wiederholung vom Religionsunterricht. Beim Erstkommunionunterricht müsst ihr einiges praktisch lernen. Darum wollte ich euch gleich am Anfang der Vorbereitung schreiben, damit ihr euch gleich von Anfang an Zeit nehmt, um die Gottesdienst-Gemeinde kennen zu lernen.

 

Liebe Gemeinde,

ich möchte auch um Ihre Unterstützung bitten. Sie wissen, dass die Kinder in dem Alter keine eigene Entscheidung haben, sondern von den Erwachsenen abhängig sind. Erstkommunion ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für die ganze Familie eine Zeit der Entscheidung, mit der Kirche und in der Gemeinschaft der Gläubigen zu leben. Wir erleben alle Vorteile einer Gesellschaft, die von einer christlichen Kultur geprägt und unterstützt ist. Auch unseren Kindern müssen wir helfen, ihre Pflicht für die Gesellschaft zu leisten, nicht als Parasiten d. h. als Genießer oder Schmarotzer zu leben. Die Kinder sollen lernen, nicht nur das Interessante, sondern das Wichtige zu tun, auch wenn es einmal langweilig oder unangenehm ist. Mit der Bitte um Ihre Hilfe und Unterstützung,

grüßt Sie Ihr Pfarrer George chelappurath

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November 1987

 

„Die brauche ich höchstens für 50 Jahre."

 

Liebe Gemeinde,

der Monat November bringt uns nicht nur angenehme Gedanken. In dem Monat erinnern wir uns besonders an den Tod, an die Verstorbenen und an unseren eigenen Tod. Die Gedenktage - Allerheiligen und Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag - helfen uns, unsere Gedanken zu vertiefen.

 

Der Tod hilft uns, unser Leben ernst zu nehmen; die Zeit als wertvoll zu schätzen.

 

Der Tod hilft uns, vernünftig zu sein und das Vergängliche vom Unvergänglichen zu unterscheiden. Der Tod sagt uns, dass wir unsere Sachen nicht für immer brauchen, vieles können wir nicht ausnützen. Ich erinnere mich, was ein junger Mann sagte, als er seine Wohnung eingerichtet hatte: "Die Möbel, die brauche ich höchstens für 50 Jahre." Vieles, was wir so sorgfältig aufheben, wird nach unserem Tod einfach weggeworfen. Vieles, was wir gespart haben, können wir selbst nicht mehr benützen.

 

Der Tod zeigt uns unsere Abhängigkeit; gleichgültig, wie unabhängig wir werden, in Wirtschaft und Politik, im persönlichen sowie im öffentlichen Leben, bleibt die Abhängigkeit von Gott für unser Leben, für unsere Gesundheit und für die innerliche Freude und Befriedigung.

 

Der Tod sagt uns, dass wir für unser Leben Gott dankbar sein müssen. Das Leben, die Zeit, die wir haben, ist ein Geschenk Gottes, nicht unser Verdienst.

 

Mit dankbarem Herzen, Dank an Gott für unser Leben und Dank unseren Vorvätern für das, was sie uns hinterlassen haben, gehen wir im Monat November zum Friedhof und besuchen die Gräber unserer Angehörigen und Bekannten. Allerheiligen und besonders Allerseelen mahnen uns auch, für unsere lieben Toten zu beten, dass sie zur vollen Anschauung Gottes gelangen dürfen und sie zu bitten, bei Gott für uns Gnade und Hilfe für unser Leben zu erflehen.               

Es grüßt Sie

George chelappurath, Pfarrer

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Dezember 1987

 

Es war einmal Weihnachten

 

„Es war einmal ein Priester. Er wohnte mit seinen Jüngern in einem kleinen Dorf. Weil es in dem Dorf keinen Tempel gab, feierten sie das Opfer in seinem Haus gefeiert. Er hatte eine Katze. Damit die Katze die Opferfeier nicht störe, hat der Priester einen seiner Jünger beauftragt, die Katze anzubinden. Der Priester starb. Somit haben nun seine Jünger den Dienst übernommen. Die Katze immer vorher anzubinden, auch das haben sie weiter gemacht. Eines Tages starb die Katze. "Wie können wir Opfer feiern, ohne die Katze vorher anzubinden?" dachten die Jünger. Sie kauften eine neue Katze. Inzwischen wurde im Dorf ein Tempel gebaut. Sie haben die Katze in den Tempel mitgenommen. Für die Katze wurde ein Zimmer eingerichtet. Kein Wunder, denn mit der Zeit wurde die Katze ihr Gott und die ganze Opferfeier war um die Katze herum.

 

Nach vielen Jahren könnte eine andere Geschichte etwa so erzählt werden: Es war einmal Weihnachten. Man hat an dem Tag die Geburt Christi gefeiert. Weil die Menschen sich darüber sehr gefreut haben, haben sie sich vier Wochen darauf vorbereitet. Sie haben Ferien und Feiertage bekommen. Sie haben die Häuser geschmückt und Geschenke ausgetauscht. Es war ein großes Fest über die Geburt Christi. Inzwischen sind viele Jahre vorbei und man hat..... wie die Geschichte weiter erzählt werden könnte, kann ich nicht sagen, sie wird von unseren Einstellungen und Taten ergänzt. Ich hoffe, dass man von uns einmal nicht erzählt, dass wir das Christkind und die Heilsgeschichte inzwischen vergessen haben und nur die Feste und Ferientage übrig geblieben sind.“

 

Liebe Gemeinde,

ich möchte Sie bitten, in dieser Adventszeit an das große Geheimnis der Geburt unseres Herrn Jesus zu denken. Von Jesus sollen wir unseren Kindern und Jugendlichen erzählen. Auch innerlich wollen wir uns auf das große Fest vorbereiten. Wie schön ist es, wenn wir in den kommenden Tagen immer wieder beim Gottesdienst gemeinsam einige Adventslieder singen können. Als Christen müssen und wollen wir das Fest vor allem religiös feiern. Das erfordert eine Vorbereitung des Herzens.

 

Besinnliche und gnadenreiche Adventszeit und ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen allen.

George chelappurath, Pfarrer

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